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AVM erklärt VoIP

Telefongespräche finden mittlerweile zum Großteil über das Internet statt. Die Technologie, die das möglich macht, heißt Voice over IP (VoIP). Das bedeutet wörtlich, dass die Sprache beim Telefonieren über das Internetprotokoll transportiert wird. Doch wie genau muss man sich das vorstellen und welche Vorteile biete VoIP?

Der lange Weg zur Internettelefonie

Als Ende der 90er in der breiten Masse das Surfen mit einem 56k-Modem als Gipfel des technologischen Fortschritts galt, war paralleles Surfen und Telefonieren im Festnetz nicht möglich – es hieß entweder oder.

Zwar konnte man seit der flächendeckenden Verfügbarkeit von ISDN ab 1995 durchaus surfen und telefonieren, allerdings sollte es bis zum Beginn des DSL-Zeitalters dauern, bis sich aus dem Feature ein nicht mehr wegzudenkender Standard entwickelte.

Heute wird der Begriff VoIP hauptsächlich für die Festnetztelefonie über die Internetleitung verwendet. Streng genommen fällt aber jegliche Art der bidirektionalen Sprachkommunikation über das Internet darunter – so auch die Anruffunktionen von Skype & Co. Dass heute die Zahl der über das Internet geführten Festnetzgespräche weiter steigt, ist eine logische Konsequenz des voranschreitenden Breitbandausbaus und der damit einhergehenden Umstellung auf komplett IP-basierte Anschlüsse.

Was sind die Vorteile von VoIP?

Nach und nach stellen die großen Dienstleister ihr Angebot auf Internettelefonie um. Beispielsweise möchte die Telekom ihre Kunden in Deutschland ab 2018 ausschließlich über VoIP telefonieren lassen und schaltet bis dahin alle analogen und ISDN-Anschlüsse ab. Aus Kundensicht könnte man an dieser Stelle einwerfen, dass so viel Aufwand für das letztlich gleiche Ergebnis (=normales Telefonieren über Festnetz) doch gar nicht nötig sei. Allerdings bietet Voice over IP einige interessante Vorteile:

Telefonieren in HD-Qualität:

Da die Sprachübertragung via Internet deutlich besser funktioniert und schneller erfolgt, profitieren Sie bei VoIP von einer erheblich verbesserten akustischen Qualität. Man spricht hier von High-Definition-Telefonie.

Paralleles Telefonieren:

Wenn Sie mehr als ein Telefon an Ihrer FRITZ!Box angemeldet haben (etwa via DECT bis zu sechs FRITZ!Fons), ist es technisch möglich, bis zu fünf Gespräche parallel zu führen. Inwieweit dies mit Ihrem Internettarif möglich ist, erfahren Sie von Ihrem Anbieter.

Mehrere Rufnummern:

Auch dieser Punkt war lange ISDN-Nutzern vorbehalten. Mittels VoIP können Sie nicht nur eine Rufnummer an Ihrem Anschluss nutzen. In Ihren Vertragsunterlagen erfahren Sie, wie viele Nummern Ihnen zur Verfügung stehen. Die FRITZ!Box unterstützt bis zu 20 Rufnummern für VoIP.

Smartphones im Festnetz:

Wenn Sie Ihre Smartphones via WLAN ins Heimnetz einbinden, können Sie (zum Beispiel über die FRITZ!App Fon) auch Festnetzgespräche abwickeln.

Weniger Verkabelung:

Da nur noch eine Leitung vorhanden ist, fällt weniger Verkabelung an. Den grauen Splitter benötigen Sie nicht mehr, sondern verbinden das Kabel von der Buchse an der Wand direkt mit der FRITZ!Box.

Es wird also deutlich, dass man durch VoIP mehr Möglichkeiten bei der Telefonie besitzt. Aus Sicht der Betreiber ist es auch sinnvoll, da sich der Aufwand hinsichtlich Organisation und Kosten verringert, weil Internet und Telefonie komplett über eine Infrastruktur laufen. Übrigens werden auch analoge Anschlüsse ohne Internetzugang auf VoIP umgestellt. Das passiert allerdings nicht beim Kunden, sondern an einem entsprechenden Verteilerpunkt. Wenn Oma also bald mal wieder anruft, kann es sein, dass sie schon über das Internet telefoniert – und davon gar nichts weiß.

Wie funktioniert Internettelefonie?

Vereinfacht ausgedrückt, wird die Sprache zunächst digitalisiert, indem die akustischen Signale bei einem Telefongespräch in Datenpakete umgewandelt und dann im weltweiten Netzwerk weitergeleitet werden. Beim Empfänger angekommen, werden diese Datenpakete vom annehmenden System erkannt und zugeordnet. Schlussendlich wird die Sprache nun wieder in ein analoges Signal für die Wiedergabe durch das Telefon umgewandelt und die Person am anderen Ende kann das Gesprochene verstehen. Ansonsten verläuft ein Telefongespräch ähnlich wie über eine separate Leitung bei einem Analoggespräch: Gesprächsübertragung, Verbindungsauf- und -abbau.

Damit diese Phasen fehlerfrei ablaufen können, kommt bei der IP-Telefonie meist das Session Initiation Protokoll (SIP) zum Einsatz – so auch auf den FRITZ!Boxen. Dieses Protokoll bildet den Rahmen der ablaufenden Kommunikation: Sie wollen jemanden anrufen und durch SIP werden die beiden (oder mehr) Gesprächspartner zur gleichen Zeit am gleichen Ort zusammengebracht. Die konkrete Datenübertragung übernehmen dann entweder andere, eigenständige Protokolle oder jene, die in SIP eingebettet sind (z.B. SDP). Jedes davon hat eine andere Aufgabe und alle zusammen sorgen für ein erfolgreiches Gespräch.

Mit FRITZ!Box auf der sicheren Seite

Egal, ob Sie noch über das analoge Festnetz, ISDN oder schon (lange) über VoIP telefonieren: Die FRITZ!Box ist für Sie die richtige Wahl. Alle aktuellen Modelle mit Telefonanlage unterstützen Internettelefonie. Dabei profitieren Sie auch von Komfort-Features wie integrierte Anrufbeantworter, Rufumleitungen und -sperren, Faxfunktion mit E-Mail-Weiterleitung und weitere. Zusätzlich erhalten Sie regelmäßig kostenlose Updates mit neuen Funktionen und Sicherheitsverbesserungen, verwalten mehrere Adressbücher auf der webbasierten Oberfläche und richten eigene Klingeltöne ein.

Voice over IP hat sich längst als bessere und kostengünstigere Alternative zur klassischen Festnetztelefonie entwickelt. Da sich die für diese Form der Abwicklung benötigte Form der Architektur grundlegend vom vorherigen Standard der analogen Telefonie unterscheidet, wird eine flächendeckende Umstellung noch Zeit benötigen. Das Gute ist, dass Sie mit einer FRITZ!Box perfekt auf die Umstellung vorbereitet sind.